Samstag, 4. Mai 2019

Die guten Geister


Eine weitere Erinnerung aus 40 Jahren Berufsleben.


Mit den guten Geistern meine ich unsere „Spülfrauen“ und die „Gemüsefrauen“.
Bis in die 80er Jahre gab es keine Band- und/ oder Topfschüle. Das Geschirr wurde auf den Stationen gespült, alles das, was wir in der Küche genutzt haben, wurde per Hand gespült.
Ich  erinnere mich an die tiefen Spülbecken und die hölzernen Schränke, in denen die Töpfe nach dem Abtrocknen verstaut wurden.
Eine Spülfrau war Griechin mit dem entsprechenden Temperament.  Jeder Topf musste unter fließendem Wasser vorgespült werden und wehe, das war nicht sauber genug. Dann konnte das Teil auch mal den Weg durch die Luft nehmen.

Die zweite Spülfee war, ich nenne es mal vorsichtig, in ihren kognitiven Leistungen ein bisschen eingeschränkt, aber eine total liebe Person. Sie war nicht ganz so drastisch, stand aber unter dem Pantoffel unserer Griechin. Wenn nach dem Wochenende (da wechselten sich die beiden immer ab) das Inventar mal nicht dort stehen, wo gewünscht, dann konnte es schon mal sehr laut werden.  Auch unsere Alphatiere waren vor diesen Wutausbrüchen nicht geschützt. Es wurde stillschweigend hingekommen.

Dann unsere Gemüsefrauen. Das waren die Damen, die die Kartoffeln schälten, das frische Gemüse putzten (zum Krankenhaus gehörte eine Gärtnerei und in Hoch-Zeiten fiel dort einiges an Arbeit an).
Ich erinnere mich, dass diese Damen die kleinen Kartoffeln immer in einen Extra- Eimer warfen. Die waren dann für die Diabetiker bestimmt. Wenn ich daran denke, muss ich lachen.

Irgendwann (darüber berichte ich später noch gesondert) gab es einen Krankenhaus-Neubau.
Da  gab es dann eine sog. Topfspüle und eine Bandspüle.
Die Gemüsefrauen behielten ihre Arbeit mit zusätzlichem, technischen Equipment.
Ohne diese guten Geister sah es manchmal schlecht aus. 
Fielen beide Spülfrauen aus, dann mussten wir diese Aufgaben erledigen. Ich war nicht komplett involviert, aber da wir als Team gearbeitet haben, habe ich natürlich auch mitgeholfen, wenn eine Arbeit erledigt war.
Irgendwie war das aber später alles vorbei. Ich behalte das aber in guter Erinnerung und habe im Nachhinein wirklich noch Respekt vor diesen Arbeiten.

Bild von Pexels auf Pixabay

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