…und Pfeile tun weh.
Warum schreibe ich jetzt darüber? Weil ich eine Dame in der
Beratung kennengelernt habe, die mir einige Dinge erzählt hat und mir das
wieder vor Augen geführt hat.
Diese Dame hat den Brustkrebs und die nachfolgende Therapie
gut überstanden, so gut es halt geht.
Sie hatte vom Arzt eine Notwendigkeitsbescheinigung
bekommen.
Beratungsgespräch- alles gut. Themen wurden besprochen.
Irgendwie saß sie aber vor mir wie ein Häufchen Elend und
auf Nachfrage, ob ich noch etwas für sie tun könne hat sie mir dann von ihren Erlebnissen
in ihrem Ort, in der Nachbarschaft erzählt.
Frauen gehen ihr beim Einkaufen aus dem Weg. Männer wären da
noch rigoroser.
Ein Satz ist mir in Erinnerung geblieben.
„Dafür, dass du Krebs hast, siehst du aber noch gut aus.“
Und dann die Rat“schläge“, die aus jeder Ecke kommen. Ja,
diese wohlgemeinten Tipps können auch wie „Schläge“ wirken, wenn sie gerade
nicht passen.
Es ist wohl die Sprachlosigkeit, die Unsicherheit, wie man
mit einem Menschen umgehen soll der eine schwere Erkrankung durchlebt oder
durchlebt hat.
Was braucht solch ein Mensch? Keine Negativerlebnisse aus
der eigenen Verwandtschaft/Bekanntschaft.
Vielleicht auch eher mal ein Schweigen oder das ehrliche Bekenntnisse:“
Ich weiß gerade nicht was ich sagen soll.“ Oder einfach nur:“ Wie geht es dir?“
Diese Dame hat mir noch einen anderen Satz erzählt, den sie
als positiv empfunden hat, obwohl er aus einer Unsicherheit entstanden ist.
„Du hast aber schicke Schuhe an.“ Das war etwas, was sie
gerade gebrauchen konnte. ;-)
Menschen mit (schweren) Erkrankungen möchten einen normalen
Umgang, möchten vielleicht auch mal gefragt werden, ob man irgendwie
unterstützen kann.
Bei allem gilt aber: „Erst denken, dann reden.“
Euch allen einen schönen Rest- Sonntag und bleibt gesund.
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