Bei Facebook, Twitter und auch im Fernsehen gerade ein großes
Thema: Mangelernährung im Krankenhaus bzw. Mangelernährung im Allgemeinen.
Da wird eine Thematik nach vorne geschoben, aber sie kommt
nicht da an, wo sie ankommen soll bzw. muss.
Zuerst einmal bei den poltischen
Entscheidern, hier spreche ich unseren Gesundheitsminister Jens Spahn an, bei Krankenhausleitungen, Ärzten und
letztendlich bei Angehörigen.
Ich habe, wie wahrscheinlich alle meine Leser alte
Menschen in der Familie, vielleicht auch Menschen mit Krebserkrankungen oder
anderen Erkrankungen, die zehren. Auch an Medikamente denken, die den Appetit
verderben.
Wie oft höre ich in (Beratungs-)Gesprächen, dass Ärzte
Zusatznahrung verweigern, weil der Patient noch nicht "mager" genug sei.
Mangelernährung hat nicht automatisch etwas mit ausgemergelter Figur zu tun. Es gibt auch vermeintlich übergewichtige
Menschen, die mangelernährt sind, denen es an Nährstoffen jeder Art fehlt.
Wenn dann auch noch der Satz fällt, dass der Patient es
positiv sieht, weil er sich ja sowieso als zu dick empfindet, da platzt bei mir
innerlich die Hutschnur.
Aber woher soll er es auch anders wissen, wenn Ärzte
nicht wissen, was Mangelernährung bedeutet?
Jedes verlorene Pfund ist weg. Und das wieder drauf zu kriegen ist oft sehr schwer.
Jedes verlorene Pfund ist weg. Und das wieder drauf zu kriegen ist oft sehr schwer.
Wer schaut bei alten Menschen, die im Krankenhaus liegen
unter die Deckel der Teller, wie viel gegessen wurde?
Mir ist bewusst, dass die
Pflegekräfte am Limit arbeiten, ihnen die Zeit fehlt.
Wofür gibt es sog.
Ernährungsteams im Krankenhaus, die schnell screenen können, wie es um den Ernährungszustand
bestellt ist? Es gibt sehr gute Screeningbögen, die frei zugänglich sind und
mit denen wirklich ein schneller Überblick zu bekommen ist.
In meiner Familie habe ich auch alte Menschen. Bei einem
Krankenhausaufenthalt habe ich niemanden vom Ernährungsteam gesehen, auch wenn
das Krankenhaus damit wirbt.
Machen wir uns doch bitte alle mal bewusst, dass wir alle
alt werden. Wer möchte im Schlaraffenland in eine Mangelernährung rutschen oder
daran versterben? Ich nicht!
Ich glaube, alle meine Leser auch nicht. Auch Ärzte nicht
und unsere politisch Verantwortlichen wahrscheinlich auch nicht, oder Herr
Spahn?
Ich könnte jetzt hier noch Links zu Studien einbauen. Das mache ich bewusst nicht.
Ich könnte jetzt hier noch Links zu Studien einbauen. Das mache ich bewusst nicht.
Ich möchte auf dieses Problem aufmerksam mache und hoffe, dass man sich
Gedanken macht, auf seine Angehörigen schaut, natürlich auch auf sich selbst und
aktiv wird.
Und mal ganz ehrlich: Der Tipp einen Schuss Sahne ins Essen zu geben ist überholt und gleicht einen Eiweißmangel auch nicht aus.
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