Sonntag, 14. Mai 2023

Wenn die Technik streikt

 Unsere zweite Webinarreihe zum Thema "Beratung für Frauen in den Wechseljahren" ist beendet.

Im Vorfeld haben Anja und ich die Inhalte noch einmal angepasst und aktualisiert, denn es gab ein paar neue Erkenntnisse.
Von unserer ersten Webinarreihe habe ich hier berichtet.

14 Teilnehmerinnen haben daran teilgenommen und auf diesem Weg noch einmal ein Dankeschön für Euer Dabei-sein und für Eure Fragen und Euren Input. Davon lebt das Ganze nämlich auch.

Es lebt aber auch davon, dass die Technik funktioniert. Wie abhängig wir mittlerweile von "Technik" sind, das hat uns diese Webinarreihe gezeigt. Wie kreativ wir aber auch sein können, das hat uns das  auch wieder gezeigt.😉

Direkt beim ersten Termin zeigte sich, dass bei Anja die Verbindung nicht so ganz stabil war, aber das hat im Großen und ganzen erst einmal nicht gestört. Aber auf einmal war sie weg!

Anja war weg und zwar genau dann, als es um einen ihrer Parts ging. Zu Beginn knnte ich es auffangen, weil mir die Themen bekannt waren, irgendwann wurd es aber etwas schwierig für mich.
Die Lösung war dann Folgende: Ich habe via WhatsApp Anja zum Bildschirm gehalten und sie hat die Inhalte erläutert. Es war zwar nicht über ein lange Zeit, aber ich hatte nachher schon einen lahmen Arm und mein Puls war natürlich auch nicht im unteren Bereich. 

Am nächsten Tag hat sich dann herausgestellt, dass etwas mit der Fritz Box nicht in Ordnung war. Das Problem konnte behoben werden.

Danach war, was die Technik anging alles gut. Bis zum vierten Termin.
Kurz vor Beginn war bei mir der Strom weg. Es ging absolut nichts mehr. Dererste Teil war jetzt Anjas Part, so dass sie beginnen konnte.
Wir haben hier rumtelefoniert was denn los wäre und wie lange de Störung noch andauern könnte. Meinem Mann wurde gesagt, wir sollten uns auf drei Stunden einstellen, aber es würde mit Hochdruck an der Behebung gearbeitet.

Drei Stunden??? Da war unser Webinar vorbei. Chaos im Kopf.
Ich habe mich dann via App zum Meeting eingewählt, habe aber gesehen, dass der Akku nicht mehr wirklich voll war. Aufladen ging ja nicht. Der Strom war weg.
Wir haben dann meinen Part vorgezogen. Anders ging es nicht wirklich.
Ihr glaubt nicht, was für eine Erleichterung bei mir hoch kam, als es an allen Geräten auf einmal wieder klapperte und klingelte. Der Strom war nach einer Stunde wieder da und ich konnte mich wieder über mein Laptop einwählen.

Wir konnten das Webinar noch gut zu Ende bringen, aber mein Pulsschlag war schon noch für längere Zeit erhöht.
Danke nochmal an unsere Teilnehmerinnen für das Verständnis.
Das zeigt mir aber auch, dass wir unsere Kreativität dann ausleben sollten wenn es darauf ankommt. Viele Wege führen zum Ziel wenn das Leben uns Stolpersteine in den Weg legt.

Wer sich für die Webinarreihe interessiert, gerne bei Anja oder mir melden und auf die Warteliste setzen lassen. Einen fixen Termin haben wir aber noch nicht im Blick. 



Bild von Manfred Steger auf Pixabay

Sonntag, 23. April 2023

"Das war ja richtig lustig!"

 Mit diesem Satz ist eine Patientin von mir aus der Beratung gegangen.

Ja, wir haben während der Erstberatung viel gelacht, das lag aber auch an dieser Frau. Trotz ihres Ernährungsproblems und trotz diverser Probleme im privaten Bereich wirkte sie direkt positiv.

Schon während der Anamnese kamen einige Dinge zur Sprache, die sie wirklich humorvoll erzählt hat, wobei ich sie aber auch im Blick hatte und zwischendurch nachgefragt habe, ob das bei ihr immer so "lustig" wahrgenommen würde?
Da herrschte kurzes Schweigen. Ihre Antwort dann:
"Mir hilft Humor um auch schwierige Dinge im Alltag bewältigen zu können."

Das ganze Beratungsgespräch war natürlich nicht "lächerlich", aber bei dieser Frau habe ich bemerkt, dass sie gerne lacht, einen sehr feinen Humor hat. 

Zum Schluss fiel der Satz aus der Überschrift.

Daraufhin habe ich sie gefragt, wie sie sich denn eine Ernährungsberatung vorgestellt hätte.

Da fielen dann Worte wie "Verbote", "langweiliges Essen", "Vorschriften".

Das hat mich etwas schockiert, denn das sollte ein absolutes No Go sein. 

Ich möchte nicht, dass meine Beruf, meine Tätigkeit mit solch negativem Touch behaftet ist.

Es geht auch mit Spaß, Humor und viel Lachen.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag.



Bild von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay

Mittwoch, 22. März 2023

gelesen: "Mein wunderbares Ich"

 Was mich ausmacht und welche Rolle die Gene dabei spielen.
von Clarissa Corrêa da Silvia; erschienen im Cbj-Verlag; ISBN: 978-3-570-18061-7; Preis: 15,00€

Warum habe ich ein Kinderbuch gelesen? Ja, das Buch richtet sich an Kinder ab 10 Jahren.
Ich interessiere mich für Genetik, Epigentik und ab und zu kommt es auch mal vor, dass ich Kindern so etwas ein bisschen erklären muss, damit sie wissen warum sie gerade ticken wie sie ticken, speziell in der Pubertät. Ich habe mir gewünscht, dass ich in diesem Buch ein paar Anregungen für Erklärungen für Kinder finden kann. Also habe ich meine "Kinderbrille" aufgesetzt und mit dem Lesen begonnen.

Mein erster Gedanke war dann:

"Für dieses Thema muss sich ein Kind wirklich interessieren"

Kinder im Alter von 10 Jahren sind heute ganz anders drauf, als noch die Generation meines Kindes oder gar meine "Kindergeneration". Ich habe mit 10 Jahren noch mit Puppen gespielt. Heute sind da elektronische Spielzeuge im Vorteil und  natürlich das Smartphone. Auch diese Gerätschaften und deren Apps prägen einen Menschen, schon gar ein Kind.
Und dann noch die Epigenetik zu erklären. Ein Thema, dass noch relativ jung ist. Warum vererbt mir ein älteres Familienmitglied seine Erfahrungen z.B. aus dem Krieg?

Die Autorin hat viel Wissen in dieses Buch gepackt. Viel Wissen in viel Blocktext, was mich viel Energie kostet um weiter zu lesen.

Auflockernd fand ich ein paar Übungen, die die Leser*innen machen können. Davon kann es mehr geben.

Und das war es dann auch schon.
Wer ein Kind zuhause hat, das sich für dieses Thema interessiert, dafür ist das Buch genau das Richtige. Aber "auf blauen Dunst" würde ich das Buch nicht verschenken.

Ich stelle Euch den Link für den Blick ins Buch hier ein.
Und jetzt folgt mein Standardsatz: Mir wurde das Buch kostenfrei zur Verfügung gestellt was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.


Die Bildrechte liegen beim Verlag.

 

Sonntag, 19. März 2023

"Warum tust Du Dir das noch an?"

Das ist eine Frage, die mir seit geraumer Zeit öfter gestellt wird.
Wenn ich von Fortbildungen erzähle, die ich gerade gebucht habe, im vorletzen Jahr, als ich über meine Ausbildung zum "NLP-Pratitioner" berichtet habe, wenn ich Bücher lese, die ich in meinen Blogs vorstelle und,und, und.

Zuerst einmal: Ich tue mir nichts an, ich mache Dinge, weil sie mir Spaß machen.
Ich suche mir gezielt Fortbildungen aus, die mir und meinen Patient*innen einen Mehrwert bringen.
Ich fordere nur Bücher an, die zu meinen Themen passen. Bücher zu lesen braucht Zeit und jeder Autor, jede Autorin steckt Herzblut in ein Buch. Deshalb lese ich jedes Buch von Anfang bis Ende. Zeit braucht das.

Was ich feststelle ist auch, dass meine berufliche Tätigkeit daran gekoppelt wird, dass mein Mann seit einiger Zeit in Pension ist. Darüber muss sich kein Mensch Gedanken machen.
Mein Mann und ich sprechen uns ab. Wir haben ausreichend gemeinsame Zeit. Darüber muss sich niemand Gedanken machen.

Und wie heißt es so schön. "Happy wife, happy life!"

Ich lebe meinen Beruf und kann mir noch nicht wirklich vorstellen damit aufzuhören. Das ist nicht gekoppelt an ein Alter. Es ist Berufung. So lange ich noch Spaß daran habe, mache ich weiter. 

Es muss sich nichts und niemand Gedanken darum machen, nur weil ich in einem Alter bin, bei dem andere an Rente denken. Im Moment ist die bei mir noch weit weg.



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Sonntag, 12. März 2023

gelesen: "Die geheimen Dickmacher"


Wie Medikamente und andere versteckte Ursachen zu Übergewicht führen

von Dr. Constanze Storr und Prof. Dr. Martin Storr; erschienen im Südwest- Verlag; ISBN: 978-3-517-10093-7; Preis: 20,00€
Ich bin sehr neugierig gewesen, weil in der Ankündigung zum Buch stand, dass auch Medikamente, wie z.B. Antidepressiva oder Betablocker, hormonelle Ursachen in diesem Buch Thema sindEs handelt sich um einen Patientenratgeber. Deshalb habe ich versucht es auch mit den Augen eines Patienten zu lesen.
Ich fand es an manchen Stellen sehr komplex, wenn kein Hintergrundwissen vorhanden ist. Das ist mir aufgefallen, als im Buch erklärt wird, wie unser Stoffwechsel funktioniert. Was mir sehr gefällt sind die Grafiken, die immer mal wieder eingestreut werden, die einen guten erklärenden Effekt haben.
Ein bisschen was aus dem Inhaltsverzeichnis:

  • So funktioniert unser Stoffwechsel und darum werden wir dick
  • Mittel- und langfristige Folgen von Übergewicht
  • Medikamente, Zusatzstoffe und Gewichtszunahme (das war der für mich interessanteste Punkt, da ich immer mal wieder Patient*innen in der Beratung habe, die solche Medikamente nehmen müssen. Aber es wird darauf verwiesen, diese Medikation nicht eigenverantwortlich abzubrechen. Ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt ist da eine Option.
  • Übergewicht vermeiden oder wieder loswerden
  • Das Abnehmprogramm: Hier wird ein 4-Wochen-Programm vorgestellt, was auch Bewegung, Entspannung und Achtsamkeit mit im Portfolio hat. Bei manchen Strategien bin ich mir allerdings nicht sicher, ob ein Patient, der z.B. Antidepressiva einnehmen muss, diese Vorschläge auch umsetzen kann. Da wäre Unterstützung eine Option.

Bei den Empfehlungen zu den sog. Makronährstoffen (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) orientieren sich die Autoren an den Empfehlungen der DGE. Ich bin mir mit den 50-55% Kohlenhydraten nicht so sicher ob das wirklich noch zeitgemäß ist. Da schaue ich lieber individuell hin und welche
Vorerkrankungen bringt mein Gegenüber noch mit.
 Es werden einige gängige Diätprogramme vorgestellt und bewertet und es wird auch auf eine bariatrische Operation eingegangen.
Am Ende finden sich noch sog. „Nützliche Links“.
Wo kann sich der Leser eine Vorlage für ein Ernährungstagebuch runterladen, welche Apps halten die Autoren für sinnvoll.
Wie immer stelle ich Euch den Link für den Blick ins Buch ein. 

Da könnt Ihr Euch selbst noch ein kleines Bild machen, besonders dann, wenn Ihr feststellt, dass Ihr eine für Euch unerklärliche Gewichtszunahme habt, sich  eventuellEure Medikation verändert hat. So könnte Ihr mit dem behandelnden Arzt ins Gespräch kommen.
Außerdem wie immer: Das Buch wurde mir kostenfrei zur Verfügung gestellt, was keinerlei Einfluss auf meine (subjektive) Meinung hat.



Die Bildrechte liegen beim Verlag

Sonntag, 5. März 2023

"Welche Supplemente muss ich nehmen?

 Diese Frage hat mir ein ehemaliger Patient gestellt, der 2 Jahre nach einer bariatrischen Operation war.

Im Rahmen des sog. MMK (Muldimodalen Konzept) spreche in natürlich in den Beratungseinheiten über Vitamine, Mineralstoffe...In welchen Lebensmittel stecken sie, wozu sind sie gut.
Da kommt dann natürlich auch das Thema "Supplemente" nach Op zur Sprache. Die Adipositaszentren geben auf diesem Gebiet immer Informationen mit, das weiß ich.

Wie das im Leben so ist, man trifft sich ja meistens zwei Mal.
Ich hatte eine Patientin in der Beratung, die mir von einem Nachbarn erzählt hat, der sich den Magen hat verkleinern lassen und dem ginge es garnicht gut, der wäre so blass, der hätte absolut keine Energie mehr. Irgendwann hat sie (wohl aus Versehen), den Namen genannt, ich habe mich aber wegen meiner Schweigepflicht bedeckt gehalten.

Jede/r Patient*in hat eine digitale Akte auf meinem PC, das bedeutet, dass ich jederzeit schnell nachschauen kann, welche Themen wir besprochen haben. Ich dokumentiere nämlich alles.
Natürlich waren Vitamine, Mineralstoffe und somit Supplemente in dieser Beratung Thema.
Kurz drauf kam eine Nachricht über WhatsApp und die Frage, die Ihr in der Überschrift lest.
Ich habe zurückgemeldet, dass wir darüber gesprochen haben, dass er darüber Unterlagen hat, weil er diese von mir angefordert hat. Diesem Mann ging es richtig schlecht, aber auf Rückfrage hat er mir gesagt, dass er direkt nach der Op nicht mit der Einnahme dieser Supplemente begonnen hat, so wie es empfohlen wird.

Ich habe ihn an sein Adipositaszentrum verwiesen. Im Nachhinein hat er ir Rückmeldung gegeben, dass das ein "teurer Spaß" für ihn war, denn diese Supplemente sind keine Krankenkassenleistung.

Es hat lange gedauert, bis die Blutspiegel wieder auf einem normalen Level waren.
Für ihn war jetzt alles wieder gut, aber ich habe auch (mir) die Frage gestellt, was dieser Mangel im Körper bereits bewirkt hat? 

Diese Supplemente haben einen Sinn, sie werden nicht umsonst dringend empfohlen.
Passt also bitte auf Euch auf.


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Sonntag, 19. Februar 2023

"Ich weiß nicht ob ich das jetzt schaffe!"

 In der vergangenen Woche hatte ich einen Beratungstermin mit einer Frau, Mitte 30, die ihren Arzt auf eine Ernährungsberatung angesprochen hat, weil sie sich nicht mehr wohlfühlte mit ihrem Gewicht.

Zu Beginn habe ich die übliche Anamnese gemacht, also Erkrankungen abgefragt, falls welche Vorliegen.
Ich frage auch immer nach, seit wann und warum das Thema Gewicht ein Problem darstellt.

Bei dieser Frau sprudelte es dann nur so. Sie ist Mutter von drei Kindern im Alter von 2-10 Jahren.
Sie schmeißt den Haushalt.
Dann kam der Satz:"Und abends sieht es dann wieder aus als wenn eine Bombe eingeschlagen hat."
Wir haben über Anspüche an sich selbst gesprochen. Ja, sie wollte es ordentlich haben, fühlte sich in ihrer Arbeit als Hausfrau nicht anerkannt.

Natürlich haben wir auch über das Abnehmen gesprochen. Mir ist es immer wichtig herauszufinden ob es schon einmal eine Situation im Leben gab, wo es mit dem Abnehmen geklappt hat und wie sich das angefühlt hat.

Bei dieser Frau gab es im vergangenen Jahr nach dem Ramadan solch ein Hochgefühl. Sie hatte 4 Kilo abgenommen, hatte überhaupt nicht das Gefühl Süßigkeiten zu brauchen (das hat sie im Moment) und sie war auch immer satt. Ihre Freundinnen haben ihr auch gesagt, dass man sehen könne, dass sie abgenommen hat.

Ich habe nachgefragt, wie sie sich gefühlt hat. Da ging ein Strahlen über das Gesicht. Sie war stolz und glücklich.

Kurz danach veränderte sich die Mimik, die Augen wurden feucht und sie sagte:"Ich weiß nicht, ob ich das jetzt schaffe."

Sie hat es schon geschafft. Wir haben jetzt abgesprochen, dass sie zuerst einmal in die Eigenbeobachtung geht. Wann esse ich was und warum? Das jetzt nur als Beispiel.
Sie vergisst über Tag auch das Trinken und wenn, dann greift sie gerne zu Cola. 

Im März beginnt in diesem Jahr der Ramadan und den möchte ich gemeinsam mit ihr nutzen um dieses Glücksgefühl wieder nach vorne zu holen. Um quasi den Reset-Knopf zu drücken um in die Ernährungsumstellung zu kommen. Die Strategie aus dem vergangenen Jahr müssen wir etwas verändern. 

Ich bin total gespannt wie die gemeinsam erarbeitete Strategie funktionieren wird.Ansonsten müssen wir anpassen. 

Körpersprache und Mimik haben sich auch wieder verändert. Die Mundwinkel waren wieder oben und sie saß wieder gerade vor mir.
Anscheinend erschien der Berg zwischendurch zu hoch und sie fühlte sich dafür zu schwach. Ihre Ansprüche an sich selbst waren einfach zu groß, deshalb habe ich die Ziele anders formulieren lassen. So, dass sie erreichbar sind. 

Ich bin gespannt. Einen schönen Sonntag für Euch.



Bild von Tumisu auf Pixabay